Was wirklich hinter Trumps Plan steckt, wieder Atomwaffen zu testen
Es ist ein Paukenschlag in der internationalen Sicherheitspolitik: US-Präsident Donald Trump ordnet erstmals seit Jahrzehnten neue Atomtests an. Mit dem Ende amerikanischer Zurückhaltung beginnt ein neues Kapitel nuklearer Machtdemonstration – und könnte eine neue Runde globaler Aufrüstung einläuten.
Der US-Präsident äußerte sich nur vage: „Wegen der Atomwaffentests anderer Länder habe ich das Kriegsministerium angewiesen, unsere Atomwaffen auf gleicher Basis zu testen“, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. „Dieser Prozess beginnt unverzüglich.“
„Weder China noch Russland haben in den letzten Jahrzehnten Atomwaffen getestet, wie Trump behauptet“, stellt Ulrich Kühn vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg klar. „In diesem Jahrhundert gab es ausschließlich Atomtests von Nordkorea“, sagte er dem RND.
Außenminister Johann Wadephul (CDU) appellierte: „Das Teststopp-Moratorium muss erhalten bleiben.“ Allerdings haben die USA den Vertrag nie ratifiziert. Man wolle mit der US-Regierung darüber sprechen, was Trump genau gemeint habe.
„Ich halte die Risiken für überschaubar“, sagte FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann dem RND. Wahrscheinlich wolle Trump demonstrieren, dass er Herr des Geschehens sei, bevor er morgen wieder eine andere Meinung vertrete. „Heute zeigt er seine geballte Kraft und morgen ist er den Despoten gegenüber wieder handzahm.“