Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Was passiert, wenn die Bundeswehr aus Mali abzieht?

Symbolbild
Symbolfoto von Pixabay (via Pexels)

„Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) stellt die Bundeswehr-Mission in Mail inzwischen offen infrage. ‚Unser Einsatz ist kein Selbstzweck‘, sagte sie diese Woche der ‚Süddeutschen Zeitung‘. ‚Angesichts der jüngsten Schritte der malischen Regierung müssen wir uns ehrlich fragen, ob die Voraussetzungen für den Erfolg unseres gemeinsamen Engagements weiter gegeben sind.‘

Die Union kritisiert das. ‚Wer mit dem Abzug aus Mali kokettiert, der sollte erst erklären, wie er einen Zusammenbruch und Chaos in dem Land im Falle eines Abzugs verhindern will‘, forderte der CDU-Außenpolitiker Johannes Wadephul. In der Ampel steht man hingegen hinter Baerbock. Nils Schmid, außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, sagt: ‚Sie liegt richtig. Das ist keine Vorentscheidung für einen Abzug. Aber alle Optionen müssen auf den Tisch.‘ Ähnlich sieht es Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses: ‚Das Signal an Mali ist wichtig.‘

Frankreich drängt auf weitreichende EU-Sanktionen. Der SPD-Politiker Schmid unterstützt die Forderung, auch die Liberale Strack-Zimmermann hält EU-Sanktionen für sinnvoll. In Mali wird genau dagegen protestiert. ‚Tod für Frankreich und seine Verbündeten‘, heißt es immer häufiger. […]

Deutschland bleibt in Sachen Mali in der Zwickmühle. Zieht es sich zurück – und überlässt Russland den Einfluss und den Dschihadisten das Feld? Oder setzt es weiter auf die Zusammenarbeit mit einer immer feindlicher agierenden Putschisten-Clique in Bamako? Die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann will Mali ‚jetzt richtig unter die Lupe nehmen‘, wie sie sagt. ‚Es ist bedauerlich genug, dass das nicht schon früher geschehen ist.‘ Man müsse die Folgen eines Rückzugs abschätzen: Komme es dann zu massiven Fluchtbewegungen, zu einer Expansion des ‚Islamischen Staats‘ im Sahel?“

Artikel von Paul Starzmann

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