Ukraine-Talk bei Lanz: „Wenn das passiert, dann gnade uns Gott“
Auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) erklärt, dass solche Gespräche nicht einseitig geführt werden könnten – Putin lehne sie ab. Er habe schon 2008 das Existenzrecht der Ukraine infrage gestellt und erst im vergangenen Jahr einen Aufsatz geschrieben, der begründet, warum die Ukraine an Russland angeschlossen werden soll. „Und seit Februar wissen wir, dass er einen mörderischen Krieg führt“, so die FDP-Politikerin. „Ich kann verstehen, dass Sie sagen, wir müssen ins Gespräch kommen. Aber das kann nur funktionieren, wenn das Gegenüber das will.“
Sie halte diese Diskussion über Dialoge für nicht zielführend. „Und wenn jetzt nur ein Ukrainer, eine Ukrainerin hier säße, die würde sagen: Was führt ihr hier für intellektuelle Ausführungen. Da sterben Menschen, Frauen, Massenvergewaltigungen. Und wir diskutieren über Metaebenen.“ […]
Als Guérot erklären will, welche Annahmen man zum Krieg habe, wird Strack-Zimmermann laut: „Wir haben hier überhaupt nichts anzunehmen. Das ist die Ukraine, um die es geht. Wir sitzen hier selbst im Trockenen und sie erzählen, was die Ukraine den Russen anbieten soll, nachdem sie überfallen worden sind?“
Als Guérot erneut versucht, zu erklären, wie wichtig ein klares Kriegsziel sei („Wie soll Europa 2030 aussehen?“), erklärt Strack-Zimmermann abermals emotional: „Die Ukraine wird selbst entscheiden, was ist. Und eins ist klar: Wenn wir diese wertebasierte Ordnung, in der wir jetzt leben, aufgeben, kann ich nur sagen, wenn das passiert: Gnade uns Gott. Auch den Europäern.“ Sie bricht es auf eine einfache Formel herunter: „Es geht darum, ob Demokratie und Freiheit gewinnen – oder ob die Putins und Diktatoren dieser Welt eine Chance haben.“