"Streitthema allgemeine Dienstpflicht: Bundeswehr-Papier sorgt für neue Debatte in der GroKo"

„Es fehlt an einigem in der Corona-Krise. Etwa an medizinischer Schutzausrüstung. An Beatmungsplätzen und Intensivbetten in Krankenhäusern. Und vor allem: an Personal — in der Pflege, in sozialen Einrichtungen, beim Katastrophenschutz, bei den Sicherheitsbehörden.
Der Militärhistoriker Matthias Rogg vom German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS) der Führungsakademie der Bundeswehr fordert deshalb in einem aktuellen Bericht: ‚Wir brauchen eine ehrliche Auseinandersetzung über Deutschlands strategische Reserven. (…) Das schon mehrfach politisch beerdigte Thema eines verpflichtenden Dienstjahres gehört wieder auf die Agenda: wenn nicht jetzt, wann dann?‘
Rogg greift damit eine Forderung auf, die CDU-Chefin und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im vergangenen Herbst aufstellte. Schon damals erntete AKK deutliche Kritik für ihren Vorschlag.
(…) Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP: ‚Die Einführung einer Dienstpflicht ist gar nicht bezahlbar. Es bräuchte mehr Kasernen, mehr Infrastruktur, mehr Ausbildung — und da hängen wir schon hinterher, wenn es darum geht, auf die Zahl von 200.000 Berufssoldaten zu kommen.‘“