Strack-Zimmermann zur Nicht-Lieferung von Taurus: "Das ist de facto eine Unterstützung Russlands"

Es vergeht fast keine Nacht, in der in der Ukraine kein Luftalarm wegen russischer Raketenangriffe ertönt. Die russische Armee hatte ihre Angriffe zuletzt wieder verschärft, nach US-Erkenntnissen feuerte sie auch ballistische Raketen aus Nordkorea auf das Nachbarland. Die Schuld dafür sehen einige Politiker auch in der Zurückhaltung der Bundesregierung hinsichtlich der Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.
„Russland sieht sich durch die westliche Schwäche bestärkt“, sagte etwa CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Mehr noch: Die mangelnde Unterstützung der Ukraine durch die Bundesregierung sei nicht nur unterlassene Hilfeleistung, die die ukrainischen Opferzahlen hochtreibe, so der frühere Bundeswehr-Oberst, „sondern sie ist de facto eine Unterstützung Russlands“. Schwäche werde von Moskau als Einladung zur Vernichtung gesehen.
FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann äußerte sich im Gespräch mit der Zeitung ähnlich: „Wir dürfen keine Angst vor unserer eigenen Courage haben. Darauf hofft Putin.“ Die Ukraine brauche mehr Munition, mehr Ersatzteile für den Leopard 2, aber vor allem auch den Marschflugkörper Taurus. „Deutschland muss ihn endlich liefern, um die russischen Nachschublinien zu unterbrechen“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag.