Strack-Zimmermann nach US-Angriff auf iranische Atomanlagen: "Europa hat einmal mehr naiv zugeschaut"
Die Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sieht die nächtliche Militäraktion der USA vor allem als Reaktion auf Irans Atomprogramm. In der Nacht zum Sonntag hatten die USA Luftangriffe auf Iran geflogen und Atomanlagen in Fordo, Natans und Isfahan mit sogenannten Bunkerbrechern bombardiert. Die USA greifen damit offen in den Krieg zwischen Israel und Iran ein.
„Die gezielten US-Luftschläge auf iranische Atomanlagen und Trumps Entscheidung zum militärischen Eingreifen markieren eine Zäsur – und zeigen, wie ernst die USA die von Iran ausgehende nukleare Bedrohung nehmen“, sagt Strack-Zimmermann dem SPIEGEL.
„Statt Abrüstung und Öffnung erleben wir Täuschung, Aufrüstung und Aggression – allen voran über Irans Proxys wie Hamas, Hisbollah und die Huthis“, erklärt die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europäischen Parlament. „Das sogenannte Atomabkommen diente Teheran als Feigenblatt. Europa hat einmal mehr naiv zugeschaut und gehofft, alles wird irgendwie gut.“ Das gelte auch für das Bündnis zwischen Teheran und Moskau. „Iran unterstützt Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Drohnen und Waffen – und ist schon lange zunehmend auch eine Bedrohung für Europa.“ Die EU brauche dringend eine nüchterne und vor allem geschlossene Iranstrategie.