Strack-Zimmermann bei Markus Lanz: „Ich bin nicht dafür, schwere Waffen in die Ukraine zu schicken“

„Führungsfragen diskutiert Lanz auch im zweiten Teil seiner Sendung: War das nun geschickt, den Ukrainern derzeit 5.000 Militärhelme zu versprechen? Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages findet es ‚kommunikativ eher unglücklich‘. Das Hilfsangebot sei im Prinzip aber keine Nachricht wert, sagt Marie Agnes Strack-Zimmermann und kritisiert die Debatte darüber als zynisch. Sinnvoller sei nach Ansicht der Düsseldorferin, sich darauf zu konzentrieren, was jetzt passiere: 130.000 Soldaten stehen an der ostukrainischen Grenze, gleichzeitig werde eine Übung in Weißrussland vorbereitet und gleichzeitig ist Schwarzmeerflotte aktiviert: ‚Das ist schon eine ernste Situation‘, sagt Strack-Zimmermann, denn auch die Logistik sei in Bewegung. Da müsse der Westen durchaus ‚in Habachtstellung gehen.‘
Es dürfe nicht vergessen werden, dass seit 2014 immer noch ein ‚nie deklarierter Krieg‘ in der Ostukraine stattfinde, der bereits mehr als 12.000 Todesopfer gefordert habe. Dieser Krieg sei völlig aus dem Fokus der Öffentlichkeit geraten. Eine klare Ansage macht Strack-Zimmermann zu möglichen Waffenlieferungen: ‚Ich bin nicht dafür, schwere Waffen in die Ukraine zu schicken.‘ Wenn Deutschland etwas liefern solle, dann eher logistische Hilfe, etwa um im Notfall Verletzte schnell zu transportieren.
Wagenknecht hat wenig für die Position der FDP-Frau übrig und verteidigt Russlands Sicherheitsinteressen. Die Rhetorik werde immer mehr angeheizt, sie glaube auch, ‚dass es eine hochgefährliche Situation ist‘, aber man müsse die Vorgeschichte sehen und die Ausdehnung der Nato bis an die russischen Grenzen. ‚In fünf Minuten‘ sei eine Rakete in Petersburg, die Nato habe sich geweigert, Russland Garantien zu geben, kritisiert sie. Strack-Zimmermann sieht das völlig anders: ‚Putin hat doch keine Angst vor der Nato‘, sagt sie, keiner im Westen wolle Krieg. ‚Putin hat Angst vor der Macht der Freiheit‘, erklärt sie und davor, dass eine Generation heranwachse, die sich dem Westen zuwende.
Die Politikerinnen von FDP und Linkspartei finden nach viel Streit zuletzt aber sogar eine Gemeinsamkeit. Als Lanz nach Gerhard Schröders Rolle fragt, drischt Strack-Zimmermann verbal auf den Ex-Kanzler ein: der Chef-Lobbyist würde zum Konflikt über Öllieferungen und Gaspreise extrem ‚unreflektiert schwadronieren‘, das gehe gar nicht. ‚Ich fände ganz spannend, dem ehemaligen Bundeskanzler die Apanage zu streichen‘, sagt sie, da er offensichtlich auf dem Weg sei, vor allem russische Interessen zu vertreten. Mit der Idee kann sich auch Wagenknecht anfreunden, vielleicht nicht nur speziell für Gerhard Schröder aber insgesamt: ‚Dann müsste an ein generelles Gesetz schaffen, dass Bundeskanzler und Minister sich nicht danach für Wirtschaftsunternehmen und gegen ihr Land verdingen dürfen.‘“