"So legt ein Untersuchungsausschuss Berliner Seilschaften offen"

„Für Timo Noetzel ist die Bundeswehr ein ‚Diamantkunde‘ oder ‚window of opportunity‘. Sie fragen ihn, um wie viel Geld es gehe. Noetzel: ‚Revenue-Größen von 100 Millionen.‘ Die Zahl will FDP-Vertreterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann wissen, so konkrete Fragen stellt sie gern voll in ihrer rheinischen Natur. Bei der Union ist sie weniger melodisch. Will die zehn Minuten Pause, faucht Strack-Zimmermann: ‚Kommt Leute, fünf!‘ […]
Mitte Januar steht FDP-Frau Strack-Zimmermann erkältet vor dem Saal. ‚Zwölf Monate Lehrstück‘, sagt sie. Viele Stunden, wenig Konsequenz. Sie hat entschieden, als Oberbürgermeisterin von Düsseldorf zu kandidieren und beendet eben ein TV-Interview. Den Beamten mit den Erinnerungslücken empfiehlt sie dringend den Amtsarzt.
Sie will nicht resigniert wirken: Ausschüsse wie dieser seien wichtig, das Parlament lasse nicht alles durchgehen. Zeitgleich wird bekannt: In jenen vergangenen zwölf Monaten zahlte die Bundesregierung mehr als eine halbe Milliarde Euro – für Berater.“
Artikel von Christian Schweppe