Schwere Waffen für die Ukraine: Was kann und soll Deutschland liefern?
„Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, befürwortet die Lieferung schwerer Waffen ausdrücklich. ‚Allerdings müssen die ukrainischen Soldaten für viele dieser Waffen erst noch ausgebildet werden‘, gab die FDP-Politikerin auf Nachfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) zu bedenken. ‚Ich schlage stattdessen vor, die Ukraine mit russisch-sowjetischen Waffen aus den Beständen osteuropäischer Nato-Mitglieder zu versorgen, mit denen die ukrainischen Soldaten vertraut sind.‘. Deutschland müsse dann die Lieferungen der osteuropäischen Partner an die Ukraine durch eigene Lieferungen an die Partnerländer kompensieren. […]
Alle einsatzfähigen Bundeswehrbestände an die Ukraine zu liefern lehnte Strack-Zimmermann ab. ‚Das Angebot mag lukrativ für die Bundeswehr sein und sicher durchaus auch gut gemeint, aber es wird dabei gerne vergessen, dass die Bundeswehr in ihrer jetzigen Situation kaum auf Material verzichten kann‘, sagte sie. Die Bundeswehr würde sonst bei der eigenen Landes- und Bündnisverteidigung schnell an ihre Grenzen gelangen und schweres Material wie Panzer sei durch Bündnisverpflichtungen in Partnerländern gebunden. Daher könne man die Waffen nicht einfach abziehen. ‚Gleichzeitig kann auch die Industrie nicht Brief und Siegel darauf schwören, dass das Material dann umgehend ersetzt wird.‘“
Artikel von Sven Christian Schulz