Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

RADIO | FDP-Verteidigungsexpertin Strack-Zimmermann: "Naivität gegenüber Putin ablegen"

Marie-Agnes Strack-Zimmermann
Archivbild

„Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat zu einem realistischen Blick auf Russlands Regierung aufgerufen. ‚Ich glaube, wir sollten generell die Naivität Putin gegenüber jetzt mal ad acta legen‘, sagte die FDP-Politikerin im SWR.

Dennoch sei es richtig gewesen, dass die Bundesregierung vor der jüngsten Eskalation durch Putin auf Diplomatie gesetzt habe und Kanzler Olaf Scholz zu diesem Zweck nach Moskau gereist sei. Dessen Ankündigung, den Start der Gaspipeline Nord Stream 2 aufgrund der russischen Ukrainepolitik vorerst zu stoppen, sei ein sehr wichtiges Signal gewesen, das ‚endlich‘ erfolgt sei, nachdem Scholz zunächst zögerlich gewesen sei, sagte Strack-Zimmermann.

‚Und wenn das Gas jetzt nicht fließt, ist das schon ein starkes Zeichen und darüber hinaus gibt es natürlich noch weitgehende andere Sanktionen, die jetzt Stück für Stück gezogen werden, aber nicht alle auf einmal‘. Diese müssten schrittweise erfolgen, damit klar werde, dass die EU es ernst meine.

Die FDP-Politikerin sieht in dem vorläufigen Stopp von Nord Stream 2 offenbar auch eine Bestätigung der Haltung ihrer Partei bei diesem Thema. So sagte sie im SWR: ‚Wir haben diese Pipeline als FDP auch immer sehr kritisch gesehen, weil die Kanzlerin sie immer als rein wirtschaftliches Objekt bezeichnet hat. Und wir haben immer darauf hingewiesen, dass es das natürlich nicht ist. Es hat was mit Geostrategie zu tun, auch Gas an der Ukraine vorbeizuliefern. Und insofern ist dieser Stopp jetzt absolut richtig.‘“

Beitrag von Andreas Böhnisch