Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

"Ohne Hilfe durch die Krise"

Hand mit Schokolade
Symbolfoto von Karolina Grabowska (via Pexels)

„Als Chris und seine Zwillingsschwester Christiana zur Welt kamen, schienen die Kinder gesund. Doch als der Junge sieben Monate alt war, krampfte und zitterte er plötzlich. Die Ärzte fanden ein Glioblastom im Kopf des Kindes, einen bösartigen Hirntumor. Dreimal wurde Chris operiert, bekam eine Strahlentherapie, mehrere Jahre hat die Familie fast jeden Tag im Krankenhaus verbracht. Heute ist der Tumor verschwunden, doch die Schäden sind geblieben. Chris sitzt im Rollstuhl und leidet immer wieder unter Krampfanfällen. Und die Familie weiß: Chris wird nicht so lange leben, wie es bei einem gesunden Kind der Fall wäre. Er hat eine lebensverkürzende Erkrankung.

Beim Kinderhospizdienst Düsseldorf geht es nicht um die Pflege. Die Helfer schenken den Familien Zeit, spielen oder reden mit ihnen, gehen spazieren, helfen bei den Hausaufgaben. Mal gilt die Aufmerksamkeit den betroffenen Kindern, mal den Geschwistern, mal den Eltern. Die Begleitung ist für die Familien immer kostenfrei.

Für zwei Monate war die Familie nun aber auf sich gestellt und musste ohne die Entlastung des Hospizdienstes auskommen. Denn durch Corona konnte die Begleitung nicht wie gewohnt stattfinden. Vor allem für Chris, dessen Immunsystem durch die Krankheit stark geschwächt ist, wäre das Risiko zu groß.

Jetzt zeigt sich besonders, welche Belastung das für die Mütter bedeutet. ‚Die Corona-Zeit ist für viele Familien schwierig, aber das, was diese Familie erlebt, ist eine besondere Belastung‘, sagt Agnes Strack-Zimmermann, Schirmherrin des Vereins.“

Artikel von Verena Kensbock