Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Die FDP-Politikerin und Vorsitzende im Verteidigungsausschuss

Marie-Agnes Strack-Zimmermann
Archivbild

„Sie gehört zu den Politikerinnen, die mittlerweile in jeder Talkshow zu Gast war, deren Meinung immer wieder gefragt wird: die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Sie fordert immer mehr Waffenlieferungen an die Ukraine. Dafür wird sich auch hart kritisiert – ihr wird ein Interessenkonflikt vorgeworfen, da sie in Vereinen engagiert ist, die mit der Rüstungsindustrie verknüpft sind. Andere finden ihre Positionen richtig: Auf Twitter bekommt sie viel Lob.

Wer also ist die knallharte Frau von der FDP? Was ist über ihr Privatleben bekannt? Hier die wichtigsten Infos.

Über das Privatleben von Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist öffentlich wenig bekannt. Bevor sie in die Politik wechselte hat sie 20 Jahre lang für den Verlag Tessloff gearbeitet. Ihren Ehemann hat sie in der Branche kennengelernt: Horst Strack-Zimmermann war Verlagsvertreter für Langenscheidt. Gemeinsam haben sie drei Kinder: Eine Tochter und zwei Söhne. Außerdem haben die Strack-Zimmermanns drei Enkelkinder – zwei davon (ein Junge und ein Mädchen) hat sie 2020 während der ersten Phase der Corona-Pandemie am Fenster in Düsseldorf besucht, worüber die Presse im Rahmen ihres Wahlkampfes berichtete. Damals war sie noch Oberbürgermeisterkandidatin für Düsseldorf.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann fährt in ihrer Freizeit außerdem gerne Motorrad. Wie sie 2020 dem Magazin ‚Tourenfahrer‘ erzählte, hat ihre Enkelin mal ein Bild gemalt, dass eine silberhaarige Frau auf einem Motorrad mit Hühnern auf einer Stange zeigt – auf das sie angeblich ganz stolz sei. Sie tritt daher auch gegen Fahrverbote für Motorräder ein.

Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs ist Marie-Agnes Strack-Zimmermann in den Fokus vieler Bürgerinnen und Bürger geraten. Das liegt unter anderem daran, dass sie die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses ist und auch Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der Nato. Sie gilt also als Expertin der Verteidigungspolitik – das steht seit dem Einmarsch Russlands hoch im Kurs. Ihre Forderungen und Meinungen tut sie außerdem bei Twitter kund, wo sie sich für mehr Waffen und mehr Unterstützung für die Ukraine stark macht.

Gemeinsam mit ihren Bundestags- und Ampel-Kollegen Anton Hofreiter (Grüne) und Michael Roth (SPD) war sie außerdem die erste deutsche Politikerin, die während des Krieges in die Ukraine gereist ist. Dort haben sie unter anderem an einer Parlamentssitzung in der westukrainischen Stadt Lwiw teilgenommen.

Wie kam die FDP-Politikerin also überhaupt in den Bundestag? Nachdem sie 20 Jahre lang für Tessloff gearbeitet hatte, begann sie ab 1999 sich politisch zu engagieren. Zunächst war sie in ihrem Bezirk in Düsseldorf tätig, ab 2004 war sie dann Ratsmitglied der Stadt Düsseldorf. Von 2008 bis 2014 war sie die 1. Bürgermeisterin der Stadt. Seit 2017 ist sie Mitglied des deutschen Bundestags, wo sie für die FDP hauptsächlich verteidigungspolitische Themen übernimmt. Seit der Bundestagswahl 2021 ist sie Vorsitzende des Verteidigungsausschuss.

Der Verein Lobbycontrol hält die ehrenamtlichen Funktionen der Verteidigungsausschussvorsitzenden Marie-Agnes Strack-Zimmermann in Vereinen, an denen die Rüstungsindustrie zentral beteiligt ist, für schlecht vereinbar mit ihrer Tätigkeit als Ausschussvorsitzende. Strack-Zimmermann ist unter anderem Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik sowie beim Förderkreis Deutsches Heer. ‚Beides sind von der Rüstungsindustrie stark beeinflusste Organisationen, wo wir es kritisch sehen, wenn Abgeordnete des Bundestages dort leitende Funktionen übernehmen - auch wenn es ehrenamtlich geschieht‘, sagte Lobbycontrol-Sprecher Timo Lange der ‚Neuen Osnabrücker Zeitung‘ (NOZ). Die Rüstungsindustrie würde so über ‚sehr enge und privilegierte Zugänge ins Parlament verfügen‘.

Strack-Zimmermann hat sich gegen die Vorwürfe gewehrt. ‚Ich war unbestechlich schon in der Sandkiste. Man konnte mich auch nicht für ein Eis am Stiel kaufen,‘ sagte Strack-Zimmermann im ‚Wochentester‘-Podcast von ‚Kölner Stadt-Anzeiger‘ und ‚RedaktionsNetzwerk Deutschland‘ (RND).“

Artikel von Amy Walker