Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Kommunalwahl: CDU schließt Unterstützung von Strack-Zimmermann aus

„Für die Liberalen sprach viel für die eigene Kandidatin. 2009 und 2014 war man für die Fortsetzung einer schwarz-gelben Koalition angetreten, diesmal will die FDP ihre Eigenständigkeit betonen. Zwar verkauft sie das Ampel-Bündnis als Erfolg, zugleich übertrifft sie in der Schärfe ihrer Kritik an SPD-Oberbürgermeister Thomas Geisel bisweilen die Opposition. Eine kommunikative Doppelstrategie, die Strack-Zimmermann als Kandidatin fortsetzen wird.

Dazu kommt, dass die politische Landschaft unübersichtlicher geworden ist. Spätestens der Erfolg der Grünen bei der Europawahl hat gezeigt, welche Ergebnisse die ehemals kleinen Parteien erreichen können. Besonders brisant ist das, weil die Stichwahl um den OB-Posten abgeschafft worden ist. Es reicht eine Mehrheit im Wahlgang am 13. September 2020. Strack-Zimmermann könnte sich, so die Überlegung der FDP, bei günstiger Gemengelage sogar durchsetzen. Die Persönlichkeit der Kandidaten gilt als wichtiger Faktor. Und die Partei hat die 61-Jährige lange als Frontfrau aufgebaut, sie ist als ehemalige 1. Bürgermeisterin in der Stadt bekannt und hat inzwischen auch bundespolitisches Profil.

Dass Strack-Zimmermann eine starke Konkurrentin werden könnte, ist auch den CDU-Strategen nicht entgangen. Die hätten nichts gegen ein Bündnis mit der FDP gehabt – unter eigener Führung. Für die größte Fraktion im Stadtrat, so heißt es übereinstimmend aus Parteikreisen, gilt ein eigener Kandidat als selbstverständlich. Ein Wahlkampf mit der FDP hätte zudem bedeutet, dass die CDU ihre Rolle als Oppositionsführer aus Rücksicht auf die Liberalen nicht ausspielen kann.“

Artikel von Arne Lieb