Jetzt muss er liefern

Einen besseren Start hat bislang kaum ein Verteidigungsminister hingelegt. Boris Pistorius hat, seitdem er die Bundeswehr führt, viele Sympathien gewonnen. Seit Monaten zählt der Sozialdemokrat aus Niedersachsen zu den angesehensten Politikern im Land. Mittlerweile trauen ihm in Umfragen viele auch den Kanzlerjob zu. Im Mai hob ihn der Spiegel aufs Titelblatt – die Überschrift lautete: „Mr. Perfect?“

Aber nicht nur in den eigenen Reihen kommt Pistorius gut an. „Er hat eine Freude an seiner neuen Aufgabe, er findet einen Zugang zu den Soldaten“, sagt auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, über den Minister. „Pistorius hat sein Haus zwar in einer schwierigen weltpolitischen Lage übernommen, aber auch mit 100 Milliarden Euro ein Sondervermögen zur Verfügung. Und er hat eine Chance, in einer Zeit Dinge zu verändern, in der auch der Letzte verstanden hat, dass sich sicherheitspolitisch etwas verändern muss.“