INTERVIEW | Strack-Zimmermann zum Treffen von Scholz und Putin: "Wir dürfen nicht naiv sein"
„Es war ein Treffen, das Hoffnung macht. Sowohl Olaf Scholz als auch Wladimir Putin betonten nach ihrem Gespräch am Dienstag in Moskau, dass man weiter auf Dialog setze, um den Ukraine-Konflikt zu entschärfen. Gleichzeitig wurden Meldungen über den Abzug russischer Truppen aus dem Grenzgebiet zur Ukraine bekannt.
Obwohl die Berichte über den Truppenabzug erst noch verifiziert werden müssten, ist auch die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann vorsichtig optimistisch, dass der Besuch des Bundeskanzlers in Moskau für eine Entspannung des Ukraine-Konflikts gesorgt hat.
Vorsichtiger Optimismus aber keine Naivität
Gleichzeitig warnt Strack-Zimmermann davor, naiv zu sein. ‚Klar ist, es stehen 130.000 russische Soldaten um die Ukraine herum, im Norden, Osten und Süden.‘ Man habe es bei Putin mit einem knallharten Machtpolitiker zu tun, der bei genauem Hinhören auch nach dem Treffen mit Scholz nicht von seinen ursprünglichen Forderungen zurückgewichen sei.
Trotzdem habe der Bundeskanzler in Moskau eine gute Figur gemacht, findet die FDP-Politikerin. Es sei nun die Hoffnung, dass Russland im Gespräch mit der EU und der Nato bleibt. ‚Putin war unserem Kanzler gegenüber höflich, das war er nicht gegenüber jedem Land, das ihn besucht hat.‘ Insofern könne man auf diesem Treffen aufbauen.“