INTERVIEW | Strack-Zimmermann zu US-Friedensplan: "Das ist ein Diktat"

Sein Land stehe vor der schwersten Entscheidung seiner Geschichte, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj zu dem „Friedensplan“, den Russland und die USA vorgelegt haben. Die Ukraine könnte entweder die Würde oder den wichtigsten Partner verlieren. Wie ging es Ihnen, als Sie das hörten?

MARIE-AGNES STRACK-ZIMMERMANN: Es ist bitter. Ich fand Selenskyjs Reaktion kontrolliert und souverän. Dem US-Präsidenten vorzuwerfen, dass er Putins Lied singt, wäre unklug gewesen, wenn auch verständlich. Es handelt sich ja nicht um ein wirkliches Friedensangebot. Nachdem Putin der Ukraine seit vier Jahren die Pistole auf die Brust gesetzt hat, macht es jetzt auch Trump.

Was soll Selenskyj jetzt tun?

RALF STEGNER: Wir kennen bisher nur eine grobe Themensammlung für Verhandlungen, darum bin ich vorsichtig mit der Bewertung. Aber wir haben im Nahen Osten erlebt, dass so ein Trump-Papier kein fixer Plan ist, der nicht mehr verändert werden kann. Und wir müssen zugeben, dass Trump mit diesem Vorgehen