Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

INTERVIEW | Strack-Zimmermann zu Friedensgesprächen: "In welcher bescheuerten Welt leben wir eigentlich?"

Nach dem Washington-Besuch europäischer Spitzenpolitiker kritisiert die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann das „Buckeln vor Trump“ und die Oberflächlichkeit mancher Debatten. Angesichts des Krieges in der Ukraine sei es „wirklich schwer verdaulich“, wenn über den Kleidungsstil von Präsident Selenskyj diskutiert werde.

Strack-Zimmermann betonte zugleich, dass ohne Europa kein dauerhafter Frieden möglich sei. Besonders die Frage nach Sicherheitsgarantien für die Ukraine sei entscheidend – diese könnten am Ende auch den Einsatz europäischer Truppen in einer Pufferzone bedeuten. „Wenn Frankreich und Großbritannien bereit sind, wird Deutschland sich dem kaum entziehen können“, so die Politikerin.

Sie forderte von Bundeskanzler Friedrich Merz klare Aussagen zu den Konsequenzen einer solchen Führungsrolle und von Verteidigungsminister Boris Pistorius ein konkretes Konzept. Europa müsse zudem seine Verteidigungsindustrie stärken und einen militärischen Binnenmarkt schaffen. Für den Wiederaufbau der Ukraine verlangte Strack-Zimmermann, eingefrorene russische Vermögen vollständig zu nutzen: „Es geht um ein mörderisches Regime – Russland muss zahlen.“

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