Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

INTERVIEW | Strack-Zimmermann: "Ich zeige pro Monat ungefähr 200 Leute an"

Strack-Zimmermann kommt zu spät zum Interview mit dem SPIEGEL. Sie war bei einem Treffen mit Verteidigungspolitikern in Litauen, der Verkehr vom Flughafen nach Berlin hielt sie auf. Auf dem Weg zu ihrem Büro im Paul-Löbe-Haus des Bundestages geht sie an einer Ahnengalerie vorbei: die bisherigen Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, fast nur Männer. Die FDP-Politikerin sagt: »Hier ist noch Platz für mich, meine Vorgänger kennt ja kaum einer.« Auf die 66-Jährige konzentrieren sich die Hoffnungen ihrer Partei, sie soll als Europa-Spitzenkandidatin die Liberalen bei der Europawahl aus dem Umfragetief holen.

Frau Strack-Zimmermann, haben Sie sich schon bei Jens Plötner, dem außenpolitischen Berater des Bundeskanzlers, bedankt?

Sie meinen, für seinen Spruch: „Boah, die Alte nervt“?

Ja. Ihr Wahlkampfspot baut auf diesem Satz auf, den Plötner letztes Jahr bei einer Bundeswehrtagung über Sie gesagt haben soll.

Ich war überrascht, dass es so laut aus ihm herausbrach, er aber nicht den Mut hatte, dazu zu stehen. Wenn er wirklich cool wäre, hätte er das zugegeben. Es saßen ja zehn Generäle hinter ihm, die es alle gehört haben.