Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

INTERVIEW | Strack-Zimmermann begrüßt Patriot-Kauf für Ukraine

Seit Beginn der Woche greift Russland die Ukraine besonders massiv an. Vor allem nachts fliegen hunderte Raketen und Drohnen auf das Gebiet des Landes - besonders im Visier ist die Hauptstadt Kiew. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europaparlament, spricht von einer „unvorstellbaren Dimension“. Die bisherige Luftabwehr der Ukraine könne diese enorme Menge nicht abfangen.

Dementsprechend begrüßt sie, dass Deutschland der Ukraine Patriot-Abwehrsysteme zur Verfügung stellen will. Das sei „mehr als dringend geboten“. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte angekündigt, die Luftabwehr von den USA kaufen zu wollen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj will Deutschland zwei Systeme finanzieren, Norwegen ein weiteres. „Man fragt sich eigentlich, was noch passieren muss in der Ukraine und warum das nicht längst früher geordert worden ist“, so Strack-Zimmermann.

In Europa gebe es weiterhin eine breite Mehrheit, die die Ukraine weiter unterstützen wolle. Länder mit einer Grenze zu Russland seien dabei allerdings deutlich engagierter als weiter entfernte Staaten wie zum Beispiel Spanien. Wichtig sei aber, dass ganz Europa geschützt werden müsse. Der Fehler der vergangenen Jahre sei gewesen, dass Europa sich unwichtig gemacht habe. Man müsse nun mit einer Stimme sprechen.