INTERVIEW | "Mir kann keiner unterstellen, ich sei ein fauler Mensch"
„Sie mischt seit 1999 in der Düsseldorfer Politik mit. Zunächst fünf Jahre in der Bezirksvertretung 7, seit 2004 im Stadtrat. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (64) machte sich einen Namen – durch klare Worte, die weder Freund noch Feind verschonen. Kein Wunder, dass sich die Düsseldorfer FDP-Vorsitzende 2017 mit ihrem Einzug in den Bundestag auch in Berlin schnell einen Namen machte.
Bundesweit gefragte Interview-Partnerin
Sie ist gefragte Interview-Partnerin, gehört zu den Gästen der politischen Talk-Shows, trifft die Großen der europäischen Politik. In Berlin wird hinter vorgehaltener Hand immer wieder gesagt, die Düsseldorferin wäre die bessere Verteidigungsministerin. Doch Düsseldorf, wo sie im März 1958 geboren wurde, hat sie nicht vergessen. Im Stadtrat ist sie immer noch engagierte Kommunalpolitikern. Die NRZ sprach mit ihr.
Bundestagsabgeordnete, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, FDP-Kreisvorsitzende und Ratsfrau. Dazu Dauer-Präsenz in den Medien. Verdammt viel… Werden Sie vor diesem Hintergrund Ihr Mandat im Stadtrat behalten?
Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Sagen wir es mal so: Es kann mir keiner unterstellen, dass ich ein fauler Mensch bin. Die Menschen in Düsseldorf haben mir ihr Stimme gegeben. Sehr viele meiner Kolleginnen und Kollegen im Deutschen Bundestag haben, wie auch ich, ein kommunales Mandat. Das lässt uns alle nie vergessen, woher wir kommen, und dass wir Verantwortung für die Menschen tragen, deren vermeintlich noch so kleinen Wünsche und Sorgen sehr ernst nehmen.
Sind Ihnen die Probleme in der Altstadt, in Garath oder sonst wo in Düsseldorf genauso wichtig wie die der Ukraine oder Bundeswehr?
Düsseldorf ist meine Heimat und mein Bundestagswahlkreis. Daher sind mir auch lokale Themen immer ein Herzensanliegen.
Sind Sie an den Wochenenden in Düsseldorf? Und wo sind Sie in den sitzungsfreien Wochen?
Ich genieße die Wochenenden in Düsseldorf. Die sitzungsfreien Wochen sind dafür da, dass man im Wahlkreis präsent ist oder Mandatsbedingten Aufgaben nachkommt. Das kann weltweit sein.
Haben Sie derzeit überhaupt noch ein Privatleben? Kommen Ihr Mann und die Enkelkinder nicht zu kurz?
Ich bin ein glücklicher Mensch eingebettet in meine große Familie.
Letzte Frage: Wären Sie nicht die bessere Verteidigungsministerin?
Ich bin die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses und bin dankbar und erfüllt, dass die Abgeordneten des Deutschen Bundestages mir ihr Vertrauen geschenkt haben.
Interview von Götz Middeldorf