INTERVIEW | "Kriegstreiberin? Der Begriff ist so was von billig"

Sie sind Motorradfahrerin. Was kann man von der richtigen Kurvenlage für die Politik lernen?
Strack-Zimmermann: Nicht die Bäume rechts und links anstarren, sondern dort hinschauen, wo man hinfahren will. „Guckst du scheiße, fährst du scheiße“ – so wurde mir das mal bei einem Fahrtraining gelehrt. Das wurde zu meinem persönlichen Leitspruch auch für die Politik. Es gilt die Situation zu analysieren, um zum Ziel zu kommen. Weg schauen oder in die falsche Richtung, bringt einen nicht voran.
Für Ihre Freunde sind Sie eine engagierte Kämpferin für die Ukraine, für Ihre Gegner eine Kriegstreiberin. Was sagen Sie den Kritikern?
Strack-Zimmermann: An der russisch-ukrainischen Grenze tanzt nicht das Bolschoi-Theater, dort wird gemordet. Die Realität dort ist brutal: gezielte Angriffe auf die zivile Infrastruktur, 20.000 verschleppte Kinder, Tausende Frauen, die vergewaltigt wurden. Der Zusammenhalt des Westens und der Waffeneinsatz sind die einzige Sprache, die Kriegsherr Wladimir Putin versteht. Russland darf keinen Erfolg haben, sonst war das nicht der letzte Krieg in Europa. Kriegstreiberin? Der Begriff ist so was von billig.