INTERVIEW: "Ich möchte nicht, dass Europa wie auf der Krim wieder zuschaut"
„Bundeskanzler Scholz und Außenministerin Baerbock schließen Waffenlieferungen zur Unterstützung der Ukraine im Konflikt mit Russland weiter kategorisch aus. In der FDP gibt es dagegen Stimmen, die zumindest über die Lieferung von Defensivwaffen an die Ukraine diskutieren wollen.
Man habe sich in der Ampelregierung zwar darauf verständigt, keine Waffen in Krisengebiete zu liefern, sagt Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Verteidigungspolitikerin der FDP. ‚Aber wir sehen auch, was gerade an der ostukrainischen Grenze passiert. Die Russen sind mit über 100.000 Mann dort.‘
Lieferung von Defensivwaffen durchaus vorstellbar
Die wichtigste Antwort sei zwar die Diplomatie, so Strack Zimmermann. Da habe Außenministerin Baerbock auch gute Angebote gemacht. ‚Aber wir sollten auch nicht von vornherein Dinge ausschließen, wenn wir gar nicht wissen, was in den nächsten Wochen und Monaten sein wird.‘
Die FDP-Politikerin kann sich durchaus vorstellen Waffen an die Ukraine zu liefern, die diese defensiv nutzen kann. Man müsse dafür natürlich definieren, was defensiv militärisches Material sei, so Strack-Zimmermann. Sie möchte nicht, dass Europa wie 2014 wieder nur zuschaut. Vor acht Jahren war Russland in die Ostukraine einmarschiert und annektierte anschließend die Krim.“