Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

INTERVIEW | "Ein Atomschlag würde die internationale Ächtung Russlands bedeuten"

WELT: Frau Strack-Zimmermann, Sie haben nun zum zweiten Mal seit Kriegsausbruch die Ukraine besucht. Was ist Ihre wichtigste Erkenntnis?

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP): Das erste Mal im April war ich in Lwiw in der Westukraine. Diesmal bin ich mit ukrainischen Soldaten bis nach Tschernobyl im Norden an die belarussische Grenze gefahren. Am zweiten Tag führte ich in Kiew Gespräche unter anderem mit Verteidigungsminister Resnikow, dem Vize-Außenminister und stellvertretenden Parlamentspräsidenten, meinem Kollegen, dem Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, sowie dem Chefberater von Präsident Selenskyj. Ich habe mich sehr gefreut, auch Vitali Klitschko und Mitglieder der Rada zum Gespräch getroffen zu haben. Die Menschen hier sind Deutschland ausgesprochen dankbar für die Lieferung militärischen Materials, das sie durchweg als „exzellent“ bezeichneten. Ob die Panzerhaubitzen, die Raketenwerfer, der Gepard oder demnächst Iris-T. Das wird enorm wertgeschätzt. Schlussendlich ist es aber für sie von Bedeutung, auch in Zukunft weitere schwere Waffen zu erhalten, weil die ukrainische Armee deutlich mehr benötigt, um russische Stellungen erfolgreich zu bekämpfen – unter anderem, nicht überraschend, den Schützenpanzer Marder, noch lieber aber den Leopard 2.

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