Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Europa muss Antworten auf die Bedrohungen aus dem Cyberraum finden

Symbolbild von Pixabay via Pexels

Im Frühjahr 2015 wurde das interne Netzwerk des Bundestags Ziel eines Cyberangriffs. Die Attacke galt Mitgliedern des Vertrauensgremiums, das die Budgets der Nachrichtendienste bewilligt. An 16 Gigabyte sensible Daten gelangten die Hacker. Staatliche russische Akteure wurden später als Urheber der großangelegten Attacke identifiziert.

Nach dem Vorfall nahmen die Attacken rasant zu. Im September 2020 legte Schadsoftware das Universitätsklinikum Düsseldorf lahm. Im Dezember 2020 wurde die Cyberattacke auf Solarwinds bekannt. Im Frühjahr 2021 folgte ein Angriff auf die Microsoft Exchange Server. Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine beobachten wir Cyberattacken auf dem Schlachtfeld, die sich im Jahr 2022, mit dem Versuch Kiew einzunehmen, verstärkt und verstetigt haben. Das Netz ist endgültig zum Austragungsort staatlicher Auseinandersetzungen mutiert. Es bietet Raum für Spionage, Angriffe und Desinformationskampagnen.