Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Donald Trump, der Brandbeschleuniger

Symbolbild von Aaron Kittredge via Pexels

In den ersten 100 Tagen seiner zweiten US-Präsidentschaft hat Donald Trump zahlreiche Dekrete unterschrieben, hohe Zölle verhängt (und wieder pausiert) und eine repressive Politik gegen Migranten eingeführt. Wie werden seine ersten Monate von Politikern und Experten in Deutschland bewertet? Ein Überblick.

Jürgen Hardt (CDU), Außenexperte der Union, findet klare Worte für das Vorgehen der US-Regierung in den ersten 100 Tagen. „Ich bin nach 100 Tagen verstört, wie rigoros die US-Administration gegenüber Freunden und Partnern agiert und wie freundlich sie Despoten in Teheran oder Moskau behandelt“, sagte Hardt unserer Redaktion. Dieses Vorgehen sei auch nicht erfolgreich. Es gebe „keinerlei Fortschritte für einen gerechten Frieden in der Ukraine und der Absturz der amerikanischen Börsen und des Dollarkurses sprechen hier eine deutliche Sprache“, so Hardt. 

Auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) sieht eine „offenkundige Leidenschaft für das Antidemokratische“ bei Trump, ruft aber dazu auf, ruhig zu bleiben. „Wir müssen der Realität jetzt ins Auge sehen, sollten nicht bei jedem seiner Tweets hyperventilieren“, sagte die Verteidigungsexpertin unserer Zeitung. Trotzdem sollte Trumps Verhalten gegenüber der Ukraine ganz genau beobachtet werden. „Für uns in Europa bedeutet dies, endlich selbstständig zu werden. Das wird nicht einfach, aber es ist die Chance aus der ‚Not’ eine ‚europäische Tugend‘ zu machen.“