Die doppelte Strack-Zimmermann
Als Mitte Januar die Union im Bundestag einen Antrag für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern vorlegte, wurde das Papier von den Abgeordneten der Ampelkoalition abgelehnt.
Unter ihnen: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses.
Ihr Votum damals löste scharfe Kritik in den sozialen Medien und in Kommentarspalten der Medien aus, denn die FDP-Frau gilt ja als resolute Befürworterin von Waffenlieferungen an die Ukraine. Sie hatte ihr Nein damit begründet, dass sich CDU und CSU “regelrecht unanständig“ verhalten hätten, weil deren Fraktion den Antrag mit der Debatte über den Bericht der Wehrbeauftragten verknüpft hatte. Eine „Lautsprecherin wird kleinlaut“, kommentierte der „Tagesspiegel“.
In dieser Woche stehen wiederum zwei Anträge zu Waffenlieferungen an die Ukraine zur Abstimmung im Bundestag an. Und diesmal liefert Strack-Zimmermann eine Überraschung: Sie will beide unterstützen, sowohl denjenigen Antrag der Ampelkoalition als auch einen der Unionsfraktion. O-Ton: „Ich persönlich werde daher diese Woche auch für den Antrag der Unionsfraktion zur Zeitenwende im Plenum stimmen, der die explizite Forderung des Taurus beinhaltet und appelliere weiter an jeden Einzelnen, sich für die Lieferung von Taurus einzusetzen.“