Deutschland will keine Schweizer Munition mehr kaufen
Wer glaubte, der Ärger über die Schweiz würde in Deutschland bald folgenlos ver-hallen, hat sich getäuscht. Die Verantwortlichen haben aus der
Weigerung Berns, Deutschland die Weitergabe von Schweizer Munition an die Ukraine zu erlauben, den Schluss gezogen, dass auf die Schweiz als Rüstungspartner in Kriegszeiten kein Verlass ist. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags, sagt im Gespräch, man sei sich dessen erst jetzt in dieser Schärfe bewusst geworden. Das Schweizer Kriegsmaterialgesetz schliesst aus, Länder zu beliefern, die im Krieg stehen – das träfe in einem Bündnis- oder Selbstverteidigungsfall auch auf Deutschland zu. Eine solche Lücke in den Lieferkettenkönne man sich in der neuen Weltlage keinesfalls leisten, sagt die prominente FDP-Politikerin…Strack-Zimmermann betont, dass es längst nicht nur um den Gepard gehe, den die Bundeswehr ja selbst bereits 2011 ausgemustert hat. Aus der Schweiz stammt, vielwichtiger, auch die Munition für die 30-mm-Kanone des Schützenpanzers Puma, jene für die 27-mm-Geschütze der Kampfjets Eurofighter und Tornado, für das 35-mm-Flugabwehrsystem Mantis sowie für weitere leichte Kanonen bei der Marine. Auch manche Bauteile für Zünder würden bis jetzt in der Schweiz hergestellt. Im Kriegsfall wäre der Nachschub all dieser Munition blockiert.