„Das Thema Wohnen ist ideologisch versaut“
„Der Wohngipfel der Bundesregierung war ein wichtiger Meilenstein und hat wichtige Handlungsfelder definiert, doch die zu erwartende Wirksamkeit und Stringenz der Maßnahmen lässt zu wünschen übrig“, so der Präsident des iddiw Institut der Deutschen Immobilienwirtschaft e.V., Dr. Thomas Herr, bei der Begrüßung und Einführung des Politischen Salons, der unter dem Titel „Baukindergeld und Wohnraumförderung – Aktuelle Pläne der Bundesregierung im Bereich der Immobilienwirtschaft“ stand. Gemeinsam mit Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann MdB, Mitglied im zuständigen Bundestagsausschuss, diskutierten Carsten Rutz, Vorstandsmitglied der Deutschen Reihenhaus AG und die rund 40 Besucher aus allen Teilbereichen der Immobilienwirtschaft unter Moderation von Christof Hardebusch, dem Chefredakteur des immobilienmanager.
Einig waren sich die Teilnehmer des Salons, der Mitte Oktober in Berlin stattfand, über die große Bedeutung des Themas. In Metropolen könnten sich auch gutverdienende Paare zum Teil keine Wohnung mehr zum Kauf leisten. Aus diesem Grund sei der richtige Weg, so Frau Dr. Strack-Zimmermann MdB, die Grunderwerbssteuer zu senken, Baukosten zu reduzieren und die Vorschriften zu entschlacken und damit die Mietnebenkosten zu senken. Auch eine Sonderabschreibung für den Mietwohnungsneubau gleichgestellt zum Eigentumserwerb bzw. Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen zur Anbindung von Umlandgemeinden seien sinnvoll. Gleichzeitig erwähnte sie die Grundstücke des Bundes und der Bahn als mögliche Baulandreserven. Doch, so betonte die Politikerin, seien alle Beteiligte gefordert: Alles zuzubauen könne nicht die Lösung sein. Der Charme der Städte müsse erhalten bleiben.
„Es gibt nicht nur den Zyklus des Marktes, sondern auch ein Zyklus der Fehler“, fasste ein Teilnehmer der Diskussionsrunde prägnant das Ergebnis des Salons zusammen. Denn durch die starke ideologische Aufladung des Thema Wohnen in der deutschen Politik, seien sachgerechte Lösungen nur schwer zu erreichen, oder wie es Frau Dr. Strack-Zimmermann MdB formulierte: „das Thema Wohnen ist ideologisch versaut.“