"Bundeswehr : Beim KSK stellt sich die Systemfrage"
„Braucht die Bundeswehr ein eigenständiges Spezialkräfte-Kommando? Das KSK ist nicht alleine, wenn man so will: Die Marine hat ihre Kampfschwimmer, die Luftwaffe mittlerweile speziell ausgebildete Hubschrauberbesatzungen. Im Heer existieren außer dem KSK besonders gut ausgebildete Soldaten mit sogenannter ‚erweiterter Grundbefähigung‘ - ebenfalls Spezialkräfte. Wie aus internen Dokumenten hervorgeht, existieren bereits konkrete Vorschläge, die die Kontrolle der Spezialkräfte bereits beim Generalinspekteur der Bundeswehr sehen.
Im politischen Raum sind solche Überlegungen nicht neu. Die Arbeitsgruppe Verteidigung der FDP-Fraktion hat Ende vergangenen Jahres exakt ein solches Konzept verfolgt. In einem fünfseitigen Positionspapier mit dem Titel: ‚Zukunft deutscher Spezialkräfte der Bundeswehr‘ beklagen sie: ‚Führung, Aufgaben und Zuständigkeiten von oder für Spezialkräfte sind in der Bundeswehr zu stark fragmentiert‘. Als Vorbild führen sie etwa Frankreich an, wo Spezialkräfte aller Teilstreitkräfte unter einem Kommando geführt würden. Geht es nach den Liberalen, soll im Ministerium ein ‚Nationaler Direktor für Spezialoperationen‘ eingesetzt werden, der für alle Belange der Spezialkräfte der Bundeswehr zuständig ist.
FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sagte der Süddeutschen Zeitung: ‚Es macht einfach Sinn, jetzt die Situation zu nutzen und die Spezialkräfte intern neu zu organisieren und sie dem Ministerium strategisch direkt zu unterstellen.‘“
Artikel von Mike Szymanski