Zeugen in der Berateraffäre: "Ich war nur ein nützliches Bauernopfer"

„Als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages, der den Skandal aufarbeitet, wies Kaptein jedwede Beteiligung an etwaigen Kungeleien zurück. ‚Mir war es egal, wer den Zuschlag erhält.‘ Er warf Moseler vor, mittels Lügen, ‚persönlicher Hexenjagd‘ und ‚öffentlicher Skandalisierung‘ eine ‚alternative Wirklichkeit‘ zu schaffen. Seine diversen Bestellungen zum Geschäftsführer seien mit Zustimmung der Arbeitnehmerseite im HIL-Aufsichtsrat erfolgt. Er habe ‚keine Belohnung oder Beförderung für was auch immer‘ erhalten. Auch habe Einigkeit über die Privatisierung bestanden. ‚Herr Moseler träumte nach meiner Wahrnehmung noch Ende 2016 von der Übernahme durch einen großen deutschen Rüstungskonzern und einen vermutlich damit in Aussicht gestellten lukrativen Posten.‘
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die für die FDP in dem Ausschuss sitzt, fragte nach: ‚Wollen Sie damit auf gut Deutsch sagen, dass er käuflich ist?‘ Der Zeuge antwortete: ‚Das kann ich nicht beurteilen.‘ Strack-Zimmermann hakte nach, ob er den Betriebsrat für korruptionsanfällig halte. ‚Ich habe nicht gesagt, dass er käuflich ist‘, sondern: ‚Diese Person halte ich für sehr widersprüchlich.‘“
Artikel von Thomas Schmoll