Strack-Zimmermann: Truppenabzug war zu schnell
„Dass die Taliban mit dieser Geschwindigkeit vorgingen, sei entsetzlich, so Strack-Zimmermann. Obwohl das afghanische Militär für die Verteidigung ausgebildet worden und gegenüber den Taliban in der Überzahl sei, seien viele Soldaten auf der Flucht oder übergelaufen
Dialogkonferenz für Waffenstillstand gefordert
Nun müsse man versuchen, die Taliban mit Diplomatie zu stoppen. Militärisch könne man nicht mehr eingreifen. Es brauche eine Dialogkonferenz mit der UN, China, Indien, Russland und den USA, um einen Waffenstillstand zu erreichen. Natürlich dürfe es vor einem Ende der Gewalt auch keine Entwicklungshilfe mehr geben, wie Außenminister Heiko Maas (SPD) heute warnte. ‚Ich glaube, dass die Taliban eine solche Tonlage verstehen‘, sagt Strack-Zimmermann. Zudem müsse man auch Ländern in der Nachbarschaft, die die Entstehung eines Kalifats unterstützen, mit Sanktionen drohen.
Die FDP fordert eine Evaluaierung des Einsatzes. Mit welcher Geschwindigkeit der Abzug abgelaufen sei, habe die Partei immer kritisiert. Verantwortlich sei in erster Linie das Auswärtige Amt unter Heiko Maas. Es sei erschreckend, dass dort offenbar niemand geahnt habe, wie schnell die Taliban in ihren Feldzügen voranschreiten würden. ‚Da muss sich der Außenminister und letztlich auch die Verteidigungsministerin fragen lassen: Was habt ihr eigentlich in den letzten Monaten gemacht‘, sagt Strack-Zimmermann.“