Russland und Afghanistan: Putins Interessen am Hindukusch
„Die gesamte Entwicklung birgt enorme Risiken für die unmittelbaren Nachbarn. Vor allem kann Afghanistan wieder Rückzugsgebiet werden für islamistische Terroristen. Das kann den Handel mit Drogen intensivieren, insbesondere mit Heroin und auch den Handel mit Waffen.
Und für Russland ist es besonders unangenehm, weil es mit den zentralasiatischen Republiken mehr oder weniger stark verbündet ist. Und weil die Grenzen zu diesen Republiken auch nicht gut geschützt sind. Russland, China und auch die übrigen Nachbarstaaten hätten ein großes strategisches Interesse daran, dass Afghanistan und die Region stabil bleibt, sagte die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermannn am 20.10.2021. Die Taliban auf der anderen Seite benötigten unbedingt finanzielle und humanitäre Hilfe. Man versuche deshalb, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. […]
Wenn die internationale Gemeinschaft nicht schnell in der Lage sei, humanitäre Hilfe losgelöst von politischer Kooperation zu leisten, dann drohe ein „sehr finsteres Bild für die Bevölkerung in Afghanistan“. Es gehe jetzt erstmal darum, eine humanitäre Katastrophe zu verhindern, betonte auch Strack-Zimmermann. Denn in Afghanistan herrsche nach all den Unruhen eine große Hungersnot.“