„Mehr auf dem Markt befindliche Produkte kaufen” – Strack-Zimmermann fordert Neuausrichtung der Rüstungspolitik
„Auslandseinsätze mit unklaren Zielen, fehlerhaftes Material und Katastrophenschutz bei Flut und Pandemie– verteidigungspolitisch steht die Ampel vor großen Herausforderungen. Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat in der Arbeitsgruppe Außen, Sicherheit, Verteidigung, Entwicklung und Menschenrechte den Koalitionsvertrag mitverhandelt – zwischenzeitlich wurde ihr Name auch für den Posten der Verteidigungsministerin ins Spiel gebracht.
Das Ministerium ging schließlich an die SPD, wer das Amt genau übernimmt, entscheidet sich in dieser Woche. Strack-Zimmermann mahnt im Interview, dass eine neue Ministerin oder Minister die Bundeswehr einer kritischen Bestandsaufnahme unterziehen müsse – vor allem was den ausgeblähten Führungsstab angehe: ‚Es bedarf schlichtweg weniger Häuptlinge als Indianer.‘
Sie verteidigt außerdem den Beschluss der Ampel, ein übergreifendes Budget für ‚internationales Handeln‘ einzuführen. Denn die Bundeswehr könne nur wie ein ‚Anästhesist‘ bei einer Operation fungieren. Während die Bundeswehr also im Einsatz sei, müssten Entwicklungshilfe und Diplomatie zum Wiederaufbau einer Nation beitragen. Das habe in Afghanistan gefehlt und auch in Mali müsse man sich über die konkreten Ziele klar werden.“
Interview von Teresa Stiens