Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

"Israelisches Militär übt in Deutschland"

Symbolfoto von Inge Wallumrød (via Pexels)

„Die Luftwaffe hat bereits am Donnerstag getwittert: ‚Die ersten israelischen Soldaten der israelischen Luftwaffe sind in Nörvenich beim Team Luftwaffe mit einer C130 angekommen.‘

Es ist eine Premiere: Erstmals werden israelische Kampfjets nach Deutschland verlegt. Und es ist zugleich ein Gegenbesuch, denn die deutsche Luftwaffe hat schon an Übungen in Israel teilgenommen. Am Fliegerhorst Nörvenich bei Köln werden sechs F-16 Maschinen erwartet, zwei militärische Boeing 707 zur Betankung sowie zwei Passagiermaschinen. Heute beginnen dann die gemeinsamen Übungen.[…]

Die Zusammenarbeit der Streitkräfte und das gemeinsame Gedenken seien ein wichtiges Zeichen, so Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Verteidigungsexpertin der FDP: ‚Wir haben eine gemeinsame Geschichte, die tragischerweise die dunkelste ist. Umso wichtiger, dass wir die Zukunft zusammen angehen.‘

Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz erklärt, das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte sei heute Auftrag, Antisemitismus mit aller Konsequenz zu bekämpfen. Zudem wird ein Passagierflugzeug mit einer israelischen Delegation den Fliegerhorst Fürstenfeldbruck mit je zwei israelischen und deutschen Kampfjets im Geleit überfliegen. Dort kam es 1972 zu den Schusswechseln zwischen den Münchner Olympia-Geiselnehmern und Sicherheitskräften - alle israelischen Geiseln, ein Polizist und fünf Terroristen wurden damals getötet.

‚Das Attentat 1972 in München, an das ich mich noch sehr gut erinnere, war ein Alptraum, auch für Deutschland. Wir haben es bei den Olympischen Spielen nicht vermocht, die israelischen Sportler vor Terror zu schützen‘, so Strack-Zimmermann. Hans-Dietrich Genscher, der damalige Innenminister, habe damals die GSG9 gegründet, damit so etwas in Deutschland nicht mehr möglich ist.“

Beitrag von Kai Clement, ARD-Hauptstadtstudio