INTERVIEW | "Böse Zungen behaupten, ich sei medial eine Krisengewinnlerin": Marie-Agnes Strack-Zimmermann lässt niemanden kalt

Das Parkett klebt von den Getränken, die hier an Wochenenden verschüttet werden. Von der Decke baumelt eine Discokugel, rote Vorhänge dimmen das Tageslicht, der Bartender reicht Softdrinks. Um 13 Uhr betritt Marie-Agnes Strack-Zimmermann an einem Werktag im Mai die «Tanzbar Palette» in Halle an der Saale. Sie hat die Hände in den Taschen ihrer grauen Hose vergraben, trägt ein hellblaues Hemd und schwarze Turnschuhe. «Guten Tag», sagt die 66-Jährige lächelnd, und Menschen in Poloshirts, die ihre Enkelkinder sein könnten, applaudieren freundlich.
Das Pfeifkonzert unten auf der Strasse wird durch die Fenster und Vorhänge gedämpft. Es sind rund zwei Dutzend Demonstranten. „Gegen Kriegstreiber“, steht auf einem Plakat. Und: „Wir – das Volk ist für Frieden und gegen jede deutsche Unterstützung von Kriegen“. Sie sollten jetzt mal ein bisschen lauter sein, ruft ein Mann in ein Megafon, „die da oben“ würden sonst nichts hören.