Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

"Frauenmangel in der Kommunalpolitik: 'Frauen konkurrieren, statt sich zu unterstützen'"

Symbolfoto von Chelsi Peter (via Pexels)

„Die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann, OB-Kandidatin in Düsseldorf, hat ihren Weg gemacht. ‚Als meine Tochter in den Kindergarten kam, habe ich angefangen, mich zu engagieren‘, sagt sie der Deutschen Presse-Agentur. Vor 30 Jahren trat die heute 62 Jahre alte Strack-Zimmermann in die FDP ein, machte ihren Weg über die Bezirksvertretung in den Stadtrat, wurde FDP-Fraktionschefin und dann Erste Bürgermeisterin. 

‚Ich habe das gemacht mit meinen drei Kindern und Berufstätigkeit‘, sagt sie. ‚Entscheidend aber war, dass mein Mann mich immer unterstützt hat. Sonst hätte ich das so nicht hinbekommen.‘ Oft hört Strack-Zimmermann das Argument von Frauen, die Beruf und Familie haben, ein zusätzliches Mandat sei ihnen ‚einfach zu viel‘. ‚Kommunalpolitik bedeutet sieben Tage die Woche 24 Stunden Einsatz‘, räumt sie ein. 

Frauen scheuten aber auch oft den Konkurrenzkampf. ‚Wenn man ein Spitzenamt anstrebt, welches eine reelle Chance hat, ist auch die Konkurrenz eine andere und man muss sich entsprechend durchsetzen.‘ Viele Frauen hätten ‚ab einer bestimmten Durchsetzungssituation‘ keine Lust darauf. Der parteiinterne Kampf sei ‚logischerweise nicht immer erfreulich‘. 

Und dann sind da die Männerseilschaften. ‚In der Kommunalpolitik gibt es sehr klare Netzwerke‘, sagt Strack-Zimmermann. ‚Es gibt Verbindungen von Männern, denen durchaus auch junge Männer angehören, die sich möglicherweise auch beruflich vernetzen wollen - nach dem Motto: Wenn man sich kennt, kann man sich auch mal unterstützen.‘ Das sei bei Frauen nicht so ausgeprägt. ‚Wenn es bei Frauen mal den Versuch eines Netzwerkes gibt, ist die Solidarität sehr überschaubar. Das bedauere ich sehr.‘

Artikel von Dorothea Hülsmeier

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