Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

"'Einzige Sprache, die Erdogan versteht': Außenpolitiker fordern Wirtschaftssanktionen"

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„Auch aus Sicht von Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Verteidigungsexpertin der FDP, ist Erdoğan am empfindlichsten über die Wirtschaftspolitik zu treffen. Sie sagt es fast mit denselben Worten wie Trittin. ‚Erdoğan braucht jetzt ein Signal in der Sprache, die er versteht, und das ist die Sprache der Wirtschaft‘, so Strack-Zimmermann im Gespräch mit FOCUS Online. ‚Deutschland sollte nun gemeinsam mit Frankreich Wirtschaftssanktionen gegen Ankara vorantreiben.‘ In einer solch dramatischen Lage, wie sich gerade entwickle, müsse ‚auch die Wirtschaft ihren Beitrag bringen‘, betont die Düsseldorferin. ‚Wir plädieren daher dafür, dass die Hermes-Bürgschaften wieder gedeckelt werden auf 1,5 Milliarden Euro.‘

Strack-Zimmermann zeigt sich zugleich sehr beunruhigt über die Aufstellung, mit der die Europäische Union in diese Krise geht. ‚Die Despoten aller Länder – ob es nun ein Erdoğan oder ein Putin ist – sehen doch, dass Europa nicht handlungsfähig ist‘, sagt Strack-Zimmermann. Das sei ‚das eigentliche Drama, das sich auch jetzt wieder in Syrien zeigt‘. Es brauche ‚dringend einen kraftvollen und überzeugenden Schub bei der gemeinsamen Außen- und Verteidigungspolitik‘, drängt Strack-Zimmermann, ‚sonst können wir in unseren Sonntags- und Alltagsreden noch so oft die Einheit Europas beschwören oder besingen‘.“

Artikel von Margarete van Ackeren